CASA CORTILE & CA'DEL TERO

Workshop Studium mit T. Andres
Minusio
Casa Cortile Ca'del Tero
Casa Cortile Ca'del Tero

Wiederentdecken einer alten Bausubstanz

Bis zum letzten Umbau wurde das Ca'del Tero während seiner Lebensdauer vier Mal erweitert. Das Geschwistergebäude Casa Cortile war vor dem architektonischen Eingriff eine ungenutzte Scheune. Die Häuser unterscheiden sich leicht in ihrer äusseren Erscheinung. Die alten Strukturen widerspiegeln im Material und in der Bauweise die Baukultur des Tessins.
Beim letzten Umbau wurde die historische Tragstruktur, das Bruchsteinmauerwerk von sämtlichen Anbauten befreit. Die sechzig Zentimeter starke Gebäudehülle wurde Innen ausgehöhlt. Im Innenbereich konnte eine neue Raumstruktur, welche gleichzeitig die neue Tragstruktur ist, erstellt werden. Beim Ca'del Tero wurde bis auf ein kleines Fenster keine neuen Öffnungen in das Bruchsteinmauerwerk vorgenommen. Unpassende Öffnungen wurden kurzerhand zugemauert. Die Leibungen mussten mit Beton ausgesteift werden, damit die Fensteröffnungen in der Fassade stabil bleiben. Das Giebeldach wurde durch ein weiteres Geschoss mit einer Dachterrasse ersetzt. Dieses Geschoss wurde auf einer Seite aus Sichtbeton erstellt und ist auf die Betonscheibe über dem alten Mauerwerk gestellt worden.
Beim Casa Cortile wurden im Gegenzug die Öffnungen mit den vorhandenen Steinen neu gestaltet. So konnte auf eine Aussteifung der Leibungen mit Beton verzichtet werden. Im Innern ist die Tragstruktur der Häuser sehr ähnlich, im Äussern unterscheiden sie sich jedoch in Feinheiten. Beim Casa Cortile wurden zwischen Beton und Bruchsteinmauerwerk klare Grenzen geschaffen. Gegensätzlich wurde beim Ca'del Tero der Sichtbeton über die bestehende Substanz gezogen. Durch diese präzisen Eingriffe konnte ressourcenschonend die Bausubstanz erhalten bleiben.
Casa Cortile Ca'del Tero
Casa Cortile Ca'del Tero
Casa Cortile Ca'del Tero
Casa Cortile Ca'del Tero
Casa Cortile Ca'del Tero
Casa Cortile Ca'del Tero

Ein Haus recyceln

Bis zum letzten Umbau wurde das Ca'del Tero während seiner Lebensdauer vier Mal erweitert. Das Geschwistergebäude Casa Cortile war vor dem architektonischen Eingriff eine ungenutzte Scheune. Die Häuser unterscheiden sich leicht in ihrer äusseren Erscheinung. Die alten Strukturen widerspiegeln im Material und in der Bauweise die Baukultur des Tessins.
Beim letzten Umbau wurde die historische Tragstruktur, das Bruchsteinmauerwerk von sämtlichen Anbauten befreit. Die sechzig Zentimeter starke Gebäudehülle wurde Innen ausgehöhlt. Im Innenbereich konnte eine neue Raumstruktur, welche gleichzeitig die neue Tragstruktur ist, erstellt werden. Beim Ca'del Tero wurde bis auf ein kleines Fenster keine neuen Öffnungen in das Bruchsteinmauerwerk vorgenommen. Unpassende Öffnungen wurden kurzerhand zugemauert. Die Leibungen mussten mit Beton ausgesteift werden, damit die Fensteröffnungen in der Fassade stabil bleiben. Das Giebeldach wurde durch ein weiteres Geschoss mit einer Dachterrasse ersetzt. Dieses Geschoss wurde auf einer Seite aus Sichtbeton erstellt und ist auf die Betonscheibe über dem alten Mauerwerk gestellt worden.
Beim Casa Cortile wurden im Gegenzug die Öffnungen mit den vorhandenen Steinen neu gestaltet. So konnte auf eine Aussteifung der Leibungen mit Beton verzichtet werden. Im Innern ist die Tragstruktur der Häuser sehr ähnlich, im Äussern unterscheiden sie sich jedoch in Feinheiten. Beim Casa Cortile wurden zwischen Beton und Bruchsteinmauerwerk klare Grenzen geschaffen. Gegensätzlich wurde beim Ca'del Tero der Sichtbeton über die bestehende Substanz gezogen. Durch diese präzisen Eingriffe konnte ressourcenschonend die Bausubstanz erhalten bleiben.
Casa Cortile Ca'del Tero
Casa Cortile Ca'del Tero

Die Aufgabe eines Architekturbüros

Hinter jedem Ort, hinter jedem Weg, hinter jedem Gebäude verbergen sich Geschichten früherer Generationen. Durch die Aneignung der Räume entwickelten sich ortsspezifische Besonderheiten. Besonderheiten die von Region zu Region, teilweise von Ort zu Ort unterschiedlich sind. Die Kultur und der Charakter geben dem Menschen Anhaltspunkte, sich mit einem Ort zu identifizieren.
Sämtlichen Architekten, Raumplaner und Planungsinstrumenten wird die Verantwortung zugeschrieben, eine optimale Lösung zwischen Bedürfnissen des Bauherrn und des vorhandenen Raums zu finden. In Minusio haben die Architekten und Bauherren seit geraumer Zeit einen anderen Weg eingeschlagen. Profit, Ausnützung, Ferienwohnungen und Luxus wurden dem Ortsbild, der Kultur und der Identität des Ortes vorgezogen. Wie Palmen, ein nicht beheimatetes Gewächs, spriessen gläserne Baukolosse in Tessiner Dörfer aus dem Boden.
Die beiden Häuser an der Via delle Vigne versuchen aufzuzeigen, was den Ort Minusio eigen und besonders macht. Mit traditioneller Handwerkskunst und jahrhundertalten Steinen wurde ein Weg gefunden, dem Ort einen Teil seiner Identität zurückzugeben. Mit einem Mix von zeitgemässen Bautechniken und Handarbeit werden die Architekten den Bedürfnissen der Bauherren und der Baukultur des Ortes gerecht. Die beiden Häuser Casa Cortile und Ca'del Tero widerspiegeln eine Architektur in der die räumliche Qualität und die Baugeschichte des Tessins im Vordergrund steht. Fast schon symbolisch, stehen die beiden Bauten vor zwei überdimensionierten Terrassenhäusern, die den Ort mit ihrer Grösse versuchen einzunehmen.
Casa Cortile Ca'del Tero
Casa Cortile Ca'del Tero
Casa Cortile Ca'del Tero
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